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Corona-Pandemie: Initiative VerA begleitet Auszubildende virtuell : Datum:

Keine persönlichen Treffen, Lockdown, Ansteckungsrisiko: Die Corona-Pandemie ist eine Herausforderung für die ehrenamtlichen Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleiter der Initiative VerA. Sie begleiten junge Menschen verstärkt virtuell.

Senior Experte Klaus-Georg Basting aus Lüneburg begleitet Auszubildenden in der Initiative VerA
© Initiative VerA, Senior Experten Service

Auch während der Corona-Pandemie wenden sich viele junge Menschen hilfesuchend an den Senior Experten Service (SES). Der Bedarf für eine individuelle Unterstützung in der Ausbildung ist unverändert hoch. So führte der SES im Jahr 2020 über 4.000 Begleitungen durch. 78 Prozent der begleiteten jungen Menschen konnten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen – trotz Lockdown und Kontaktbeschränkungen.

In der Regel kümmert sich eine Senior Expertin oder ein Senior Experte um einen Auszubildenden. Die Betreuung erfolgt als Tandem. Das macht die bundesweite Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen so erfolgreich. Doch die Corona-Pandemie hat die Arbeit stark beeinträchtigt. Als Fachleute im Ruhestand zählen die Senior Expertinnen und Senior Experten zur Risikogruppe. Deshalb setzt der SES verstärkt auf digitale Kommunikationsmittel und Austauschformate, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.

Auch die jährliche Tagung der VerA-Regionalkoordinatorinnen und Regionalkoordinatoren fand am 24. März 2021 erstmals online statt. Über 100 Teilnehmende aus allen Bundesländern waren per Videoschalte mit der SES-Zentrale in Bonn verbunden. Unter dem Motto „Fit für die Zukunft" ging es darum, sich über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze in der Begleitung auszutauschen.

„Danke für Ihren Einsatz und Ihre Bereitschaft“

Astrid Kloos, Leiterin der Initiative VerA, stimmte die Teilnehmenden auf die Tagung ein. „Wir lassen uns durch Corona nicht entmutigen. Wir richten den Blick nach vorne.“ Und Cornelia Möller, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), sprach allen ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern ihren Dank aus. „Danke für Ihren Einsatz und Ihre Bereitschaft, in dieser Situation nicht nachzulassen“. Viele Auszubildende fühlten sich bedingt durch die Pandemie von der Kommunikation abgekoppelt und bräuchten menschliche Zuwendung. „VerA hat das Potenzial, diese Lücke zu schließen“, so Möller. Das BMBF fördert die Initiative VerA im Rahmen der Initiative Bildungsketten.

Der persönliche Kontakt ist enorm wichtig, damit eine Begleitung erfolgreich verläuft. Viele VerA-Tandems haben für sich einen bestimmten Ort festgelegt, an dem sie sich treffen, beispielsweise in Berufsschulen, Cafés oder Bibliotheken. Durch die Pandemie fallen solche Treffen weg. Stattdessen nutzen die Senior Expertinnen und Senior Experten digitale Medien wie Videochats und Messenger-Dienste oder telefonieren mit den Auszubildenden. Die meisten VerA-Begleiterinnen und Begleiter haben sich an die neue Situation gewöhnt. Der SES unterstützt sie mit Schulungen und Infomaterialien zum Thema Kommunikation. Aber es finden auch weiterhin persönliche Treffen statt.

Jobcenter helfen Auszubildenden

Bei den begleiteten Auszubildenden zeigt sich folgendes Bild: Viele kommen mit den digitalen Medien gut zurecht. Aber es gibt auch Auszubildende, die nur ein einfaches Smartphone haben. Auf dem vergleichsweise kleinen Handy-Bildschirm ist es viel schwieriger, Übungsaufgaben für die Berufsschule nachzuvollziehen als am Tablet oder Laptop. Kommt eine schlechte Internetverbindung hinzu, sinkt die Motivation, mit den Coaches in Kontakt zu bleiben. Die Jobcenter sind eine mögliche Anlaufstelle, um eine bessere technische Ausrüstung zu beantragen.

Eine Empfehlung lautete, die Begleitung stetig zu optimieren und weiterzuentwickeln, indem die Senior Expertinnen und Senior Experten neue Formen der Begleitung ausprobieren. Dem SES fällt die Rolle zu, die Senior Expertinnen und Senior Experten auf diese Aufgabe vorzubereiten.

Manche Tandems haben es zudem schwer, passende Räumlichkeiten für ihre Treffen zu finden. Die Lösung: Die Regionalkoordinatorinnen und Regionalkoordinatoren könnten Sportvereine, Unternehmen oder die Kammern fragen, ob sie Räume zur Verfügung stellen. Das wäre eine Option für die Zeit nach Corona, wenn persönliche Treffen wieder möglich sind.

Ein weiteres Thema der Tagung war die Frage, wie die Initiative VerA im ländlichen Raum bekannter gemacht werden kann. Der SES hat dazu ein Konzept entwickelt. Ein Ansatz ist, regionale Partner ins Boot zu holen. Durch eine enge Zusammenarbeit etwa mit der Landrätin oder dem Landrat kann für die Initiative VerA geworben werden. Das schafft neue Möglichkeiten, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Auch Berufsschulen sollen verstärkt für die Kooperation akquiriert werden. Hier können die Ehrenamtlichen mehrere jungen Menschen in einer Kleingruppe begleiten.

Dr. Susanne Nonnen als Geschäftsführerin verabschiedet

Nach mehr als 20 Jahren an der Spitze des SES verabschiedete sich Dr. Susanne Nonnen altersbedingt als Geschäftsführerin. Dr. Michael Blank, zuvor Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Ghana, übernimmt zum 1. April 2021 die Geschäftsführung.

Zum Abschluss der Tagung blickten die VerA-Regionalkoordinatorinnen und -Regionalkoordinatoren optimistisch in die Zukunft. Astrid Kloos stellte fest: „Die digitale Welt gehört uns. Unsere Premiere mit der Online-Tagung ist gelungen."