Diversity Tag: Filme von migrantischen Unternehmen aus Leipzig : Datum: 25.05.2022 Ort: {0} Ort: Leipzig

Der Deutsche Diversity Tag steht für die Vielfalt in der Arbeitswelt. Die Stadt Leipzig und der Verein ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V., Träger der ehemaligen KAUSA-Servicestelle Leipzig, stellen an diesem Tag mehrere migrantische Unternehmen vor.

Wasi Behzad in seiner Praxis für Physiotherapie © Stadt Leipzig

Wasi Behzad eröffnete in Leipzig eine Praxis für Physiotherapie, um ein bestimmtes Therapiekonzept umzusetzen. Heute hat er Praxen an zwei Standorten und behandelt sowohl Erwachsene als auch Schulkinder und Säuglinge. Stefanie hat mit ihrem Mann Scher Farid das Atelier Farid Maßschneiderei gegründet. Anfangs haben sie Kollektionen für Damen entworfen und genäht. Wegen der hohen Nachfrage von Herren liegt der Schwerpunkt nun auf hochwertige Geschäftsanzügen und Maßhemden. Die Friseurin Aysel Tarlak betreibt seit 10 Jahren einen Friseursalon und hat damit ihren Traum verwirklicht, selbstständig und kreativ zu sein. Für sie war es als Jugendliche schwierig einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Heute gibt sie 7 jungen Menschen die Möglichkeit den Beruf zu erlernen.

Menschen mit Migrationshintergrund bereichern die Stadt Leipzig – menschlich und in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Stadt profitiert von ihren Ideen, ihren Fachkenntnissen und ihrem Elan. Am Diversity-Tag, den 31. Mai 2022, veröffentlichen das Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig und der Verein ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. auf leipzig.de mehrere Filme, in denen Wasi Behzad, Stefanie Farid, Aysel Tarlak und weitere Gründerinnen und Gründer von ihrem Weg in die Selbstständigkeit erzählen. Dadurch soll gezeigt werden, wie wichtig migrantische Unternehmerinnen und Unternehmer für die Stadt sind. Denn: Jeder 10. Betrieb in Leipzig wird von Migrantinnen oder Migranten geführt.

Stefanie Farid im Atelier Farid Maßschneiderei © Stadt Leipzig

Starker Unternehmergeist

In Deutschland haben über 800.000 Selbstständige einen Migrationshintergrund, davon haben über 340.000 Unternehmen Beschäftigte angestellt (Mikrozensus 2020). Sie sind in über 90 Wirtschaftszweigen tätig – vom klassischen Einzelhandel und der Gastronomie bis zu innovativen Branchen wie IT und Pharmasektor. Den Schritt in die Selbständigkeit wagen Menschen mit Migrationshintergrund häufiger als die nicht-migrantische Bevölkerung.

„Die Entscheidung, in ein unbekanntes Land einzuwandern, erfordert Mut zum Risiko, visionäres Denken und die Kraft, beharrlich Hürden zu überwinden. Dies sind Eigenschaften, die auch bei der Gründung eines Unternehmens erforderlich sind“, sagt Christoph Hermann, Leiter des abgeschlossenen Projektes KAUSA-Servicestelle Leipzig. Über das Projekt, welches das BMBF bis zum 30. April 2022 als JOBSTARTER plus-Projekt förderte, hat ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. Menschen mit Migrationshintergrund bei der Gründung eines Unternehmens und auf dem Weg zum Ausbildungsbetrieb begleitet. Von Beginn an hatte die Netzwerkarbeit bei der KAUSA-Servicestelle einen hohen Stellenwert, insbesondere die Kooperation mit der Stadt Leipzig. Dadurch kann die erfolgreiche Arbeit nachhaltig weitergeführt werden.

Kampagne „Unternehmen gemeinsam für Leipzig“

im Jahr 2020 starteten das Referat für Migration und Integration der Stadt Leipzig und der Verein ARBEIT UND LEBEN Sachsen mit der KAUSA-Servicestelle die Kampagne „Unternehmen gemeinsam für Leipzig“. „Wir wollen damit migrantengeführte Unternehmen sichtbarer machen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Leipzig beitragen. Außerdem sollen Betriebe für die duale Ausbildung gewonnen werden“ erklärt Hermann. Ziel der Kampagne ist es, Leipziger Unternehmerinnen und Unternehmer mit Einwanderungsgeschichte zu porträtieren. In Filmen geben Selbständige ganz persönliche Einblicke. Sie erzählen von den Umständen, die sie zur Gründung motiviert haben, welche Hürden sie überwinden mussten und auf welche Erfolge sie stolz sind. Die Filme sind auf der Website der Stadt Leipzig veröffentlicht. Sie werden auch bei den Leipziger Integrationsrouten eingesetzt, einem Spaziergang für Neuzugewanderte, der ihnen Ausbildungsmöglichkeiten, Berufe und Integrationsangebote in Leipzig zeigt.