Maßnahmen zur Integration
Eine Ausbildung trägt dazu bei, dass sich Geflüchtete und Zugewanderte in die Gesellschaft integrieren und neue Fachkräfte gewonnen werden. Bund und Länder haben dafür Unterstützungsstrukturen geschaffen und bestehende Maßnahmen erweitert.
Förderinstrumente
Immer mehr Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund finden ihren Weg in eine Ausbildung. Dazu tragen unterschiedliche Unterstützungsangebote für Jugendliche und Unternehmen von Bund und Ländern bei. Förderinstrumente helfen dabei, dass die jungen Menschen ihre Ausbildung beginnen und erfolgreich abschließen und dass die Unternehmen einfacher Fachkräfte ausbilden können.
Grundsätzlich stehen viele Förderinstrumente auch Geflüchteten und Zugewanderten offen, wie zum Beispiel die bundesweiten Angebote:
- VerAplus zur Verbesserung von Ausbildungserfolgen
- Berufseinstiegsbegleitung (BerEb)
- Assistierte Ausbildung (AsA flex)
Ein Antrag kann bei diesen drei Förderinstrumenten von dem Jugendlichen selbst (VerAplus, AsA) oder von der Schule (BerEb) gestellt werden, bei AsA auch von dem Unternehmen, sofern der Jugendliche damit einverstanden ist.
Ergänzend haben auch Bundesländer Maßnahmen für Neuzugewanderte entwickelt oder bestehende Instrumente angepasst, die in den Bildungsketten-Vereinbarungen aufgeführt sind.
Landesvariante "Assistierte Ausbildung Brandenburg"
Das Land Brandenburg ergänzt beispielsweise mit seinem Landesprogramm „Assistierte Ausbildung Brandenburg“ (AsA Brandenburg) das Angebot Assistierte Ausbildung (AsA flex) der Bundesagentur für Arbeit, um einem größeren Kreis von Ausbildungsinteressierten und Auszubildenden eine Unterstützung zu ermöglichen. Die AsA Brandenburg richtet sich an förderungsbedürftige junge Menschen, die die Fördervoraussetzungen für AsA flex nicht erfüllen oder nicht in Vollzeit zur Verfügung stehen. Eine wichtige Zielgruppe sind geflüchtete junge Menschen, die in eine Ausbildung integriert werden sollen. Teilnehmen können auch Auszubildende in der einjährigen, landesrechtlich geregelten Altenpflegehilfe- und Krankenpflegehilfe-Ausbildung sowie Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege, die bisher von der Förderung ausgeschlossenen waren.
Grundsätzliche Voraussetzungen für die Teilnahme an der AsA Brandenburg sind eine absehbare Ausbildungsreife sowie das Interesse an einer Ausbildung. Die Maßnahmen können aus einer ausbildungsvorbereitenden Phase und/oder einer ausbildungsbegleitenden Phase bestehen. Unterstützt werden kann unter anderem beim Abbau von Bildungs- und Sprachdefiziten, bei der Anpassung von Bewerbungsunterlagen oder bei lebenspraktischen Fragen wie der Wohnungssuche und Mobilität.
Die „Assistierte Ausbildung Brandenburg“ ist in der Bildungsketten-Vereinbarung aufgeführt, welche der Bund mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Land Brandenburg für eine Laufzeit von 2021 bis 2026 abgeschlossen hat.
Integration durch Ausbildung und Arbeit (IDAA) in Hamburg
In der Bildungsketten-Vereinbarung hat die Freie Hansestadt Hamburg das Projekt „Integration durch Ausbildung und Arbeit“ (IDAA) aufgeführt, welches sich an bildungsbenachteiligte Geflüchtete im Alter von 18 bis 25 Jahren richtet. Zielgruppe sind junge Menschen mit geringer schulischer Vorbildung bzw. ohne einen belegbaren Schulabschluss. Im Fokus stehen bildungsferne Frauen und Mütter sowie Familienväter. Neben der beruflichen Grundbildung und Sprachförderung erhalten die Teilnehmenden ein individuelles Mentoring, sozialpädagogische Begleitung und Angebote zur Unterstützung im Erziehungsprozess ihrer Kinder. IDAA ist ein ganztägiges dualisiertes Bildungsangebot, das bis zu zwei Jahre dauert und den ersten oder mittleren Bildungsabschluss ermöglicht. Für die Projektleitung ist das HIBB (Hamburger Institut für berufliche Bildung) zuständig. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert hierbei die Unterstützungsangebote für Kinder und das Übergangsmanagement für Anschlüsse in Ausbildung oder Arbeit.
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu IDAA führt der Hamburger Berufsbildungsatlas ichblickdurch.de auf – unter „Berufsvorbereitung und -qualifizierung“.
KAUSA – Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration
Deutschlandweit gibt es in mehreren Bundesländern KAUSA-Landesstellen. Sie sind wichtige Anlaufstellen für Menschen mit Migrationshintergrund, die sich für eine duale Ausbildung interessieren. Ziel ist es, die Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhöhen, junge Menschen und ihre Eltern über die berufliche Ausbildung zu informieren. Insbesondere Selbstständige sollen zum Einstieg in die Ausbildung beraten und bei Bedarf bei der Durchführung begleitet werden. Zudem sollen alle kleinen und mittleren Unternehmen dafür gewonnen werden, mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund und junge Geflüchtete auszubilden. Zum Erreichen dieser Ziele spielt die Vernetzung mit Multiplikatoren sowie andere Organisationen eine wichtige Rolle. Die KAUSA-Landesstellen haben unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt – passend für das jeweilige Bundesland.
Das BMBF fördert die KAUSA-Projekte sowie die projektbegleitende Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA) im Kontext der Initiative Bildungsketten.
Informationen zu den KAUSA-Projekten finden Sie in der Bildungsketten-Projektlandkarte.
Links
Assistierte Ausbildung Brandenburg (AsA Brandenburg)
Integration durch Ausbildung und Arbeit (IDAA) im Hamburger Berufsbildungsatlas ichblickdurch.de