Bildungsketten-Vereinbarung Schleswig-Holstein : Datum:
Schleswig-Holstein hat eine Bildungsketten-Vereinbarung mit dem Bund abgeschlossen. Das Land erhält fünf Millionen Euro für die Weiterentwicklung der Beruflichen Orientierung an Schulen, den Übergang Schule – Beruf und die Ausbildungsförderung.
Für Schleswig-Holstein haben das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus die bis 2026 geltende Vereinbarung mit dem Bund und der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit unterzeichnet. Bildungsministerin Karin Prien und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz sagten dazu: „Mit dieser Vereinbarung leisten die Partner nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und Weiterentwicklung der Beruflichen Orientierung und der Gestaltung des Übergangs in den Beruf, sondern auch zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Land.“
Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek: „Mit der Bildungskettenvereinbarung schaffen wir ein einheitliches und verbindliches System für die Berufliche Orientierung und den Übergang in die Berufsausbildung. Dazu bündeln wir die Kräfte von Bund und Land. Dies ist ein weiterer Schritt, um Jugendlichen die Berufswahl leichter zu machen. Dabei ist mir besonders wichtig, dass junge Menschen individuell ihre Stärken ermitteln können. Mit der flächendeckenden Wirkung dieser Maßnahme hängt es dann auch nicht mehr vom Zufall ab, ob ein junger Mensch Zugang zu einer Berufsorientierungsmaßnahme erhält oder nicht. Ich freue mich, dass mit dieser Vereinbarung das Land Schleswig-Holstein seine Beteiligung an der Initiative Bildungsketten vertieft und ausbaut. Damit verbinde ich auch die Hoffnung auf eine weitere Dynamik in der Kooperation von Bund und Land.“
Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil: „Bei der Initiative Bildungsketten arbeiten Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit Hand in Hand, um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Die gemeinsame Unterstützung ist gerade in diesen schwierigen Zeiten wichtig, damit junge Menschen auch in Zukunft ihre Perspektive in einer betrieblichen Berufsausbildung sehen. Diese Fachkräfte sind unsere Zukunft. Ich freue mich daher sehr über den Abschluss der neuen Bildungsketten-Vereinbarung mit Schleswig-Holstein. Außerdem rufe ich die Arbeitgeber auf, unsere Ausbildungsprämien in Anspruch zu nehmen, mit der wir die betriebliche Ausbildung in der Corona-Pandemie gezielt unterstützen.“
Dank der Vereinbarung stehen nun rund 3,2 Millionen Euro für das Berufsorientierungsprogramm (BOP) zur Verfügung, mit dem Potenzialanalysen und Berufsfelderprobung für Schülerinnen und Schüler angeboten werden. Mit den weiteren Mitteln erproben Bund und Land gemeinsam vier Kooperationsprojekte zwischen Förderzentren im Schwerpunkt Geistige Entwicklung und berufsbildenden Schulen zur inklusiven Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung im Übergang in den ersten Arbeitsmarkt, den Einsatz von Reflexionsgesprächen im Orientierungsprozess und die gezielte Unterstützung von jungen Erwachsenen für den Eintritt in die duale Ausbildung.
Ergänzend sagte Bildungsministerin Karin Prien: „Wir haben in Schleswig-Holstein ein umfassendes Konzept zur Beruflichen Orientierung an unseren Schulen und zur abgestimmten Gestaltung des Übergangs Schule-Beruf. Ich freue mich, dass wir dies nun noch enger mit den Bundesinstrumenten verzahnen und gemeinsam in guter Partnerschaft mit dem Bundesbildungsministerium, dem Bundesarbeitsministerium und der Bundesagentur für Arbeit weiterentwickeln.“ Das Handlungskonzept STEP (Selbsteinschätzung, Training, Entwicklung, Perspektive) setze die erfolgreiche Coaching-Unterstützung am Übergang von Schule in den Beruf fort, die in Schleswig-Holstein bis 2027 mit 9,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds in der mittlerweile dritten Förderperiode geleistet werde, so Prien.
Der für die berufsbildenden Schulen zuständige Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz erinnerte daran, dass Schleswig-Holstein bereits ein umfassendes Konzept zur Beruflichen Orientierung und zum Übergang von der Schule ins Berufsleben habe. „Unsere Schulen und ihre Partner leisten hier seit Jahren hervorragende Arbeit. Die Berufliche Orientierung haben wir gerade mit einem Landeskonzept an den weiterführenden Schulen systematisiert und aktualisiert. Dazu gehört neben STEP auch das Landeskonzept Entrepreneurship Education, mit dem wir bundesweit Maßstäbe setzen.“
Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, sagte: „Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist auch in Schleswig-Holstein - wie in allen Bundesländern - eine große Herausforderung, der sich alle Partner stellen müssen. Mit der gemeinsamen Vereinbarung stärken wir nicht nur die Berufliche Orientierung in den Schulen, sondern darüber hinaus begleiten wir die jungen Menschen noch intensiver beim Übergang von der Schule in den Beruf. Beides sind für mich unverzichtbare Voraussetzungen, um einerseits die beruflichen Chancen und Perspektiven einer dualen Ausbildung erfolgreich zu vermitteln, und andererseits für die Betriebe die Nachwuchskräfte zu sichern, die sie - angesichts der demographischen Entwicklung - dringend benötigen.“