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Initiative Bildungsketten bei Auftaktkonferenz zum Startchancen-Programm

Das neue Startchancen-Programm unterstützt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Auf der bundesweiten Auftaktkonferenz präsentierte die Initiative Bildungsketten ihre Programme und Projekte zur Beruflichen Orientierung und am Übergang Schule – Beruf.

Publikum der Auftaktkonferenz zum Startchancen-Programm
© BMBF/bundesfoto/Kurc

Bei der Veranstaltung „Gemeinsam durchstarten – Das bundesweite Austauschforum zum Startchancen-Programm“ kamen rund 320 Teilnehmende aus Bildung, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft am 11. und 12. Dezember 2024 im Café Moskau in Berlin zusammen. Weitere hunderte Gäste nahmen per Video teil. Bundesbildungsminister Cem Özdemir eröffnete die Konferenz und betonte: „Es geht darum, dass sich in unserem gesamten Bildungssystem etwas ändert, und zwar fundamental und dauerhaft. Wenn es gut läuft, dann geben wir mit dem Startchancen-Programm der Bildung in Deutschland den entscheidenden Kick.“

Mit 2.139 Schulen ist das Programm am 1. August 2024 für 10 Jahre gestartet. Bund und Länder investieren insgesamt 20 Milliarden Euro. Bis zum Schuljahr 2026/2027 sollen etwa 4.000 Startchancen-Schulen von dem Programm profitieren. Ziel ist, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und mehr Chancengerechtigkeit in der schulischen Bildung zu ermöglichen. Bis zum Ende der Programmlaufzeit soll die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, an den Startchancen-Schulen halbiert werden. Hierzu wird ein besonderer Fokus auf die Stärkung der Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt. Die Potenziale der jungen Generation sollen so gehoben werden, um einen selbstbestimmten Start in das weitere berufliche Leben durch erfolgreiche Bildungsbiografien zu ermöglichen. Dabei geht es natürlich nicht nur um finanzielle Hilfen, sondern auch um nachhaltige Veränderungen im gesamten Bildungssystem.

Die Initiative Bildungsketten und das Startchancen-Programm können große Synergien entwickeln. Hinter der Initiative Bildungsketten stehen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Zusammenarbeit mit den Ländern. Ziel der Initiative ist es, junge Menschen bei ihrer Beruflichen Orientierung zu unterstützen, sie auf ihrem individuellen Ausbildungsweg zu begleiten und so den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern. Die Initiative Bildungsketten trägt dazu bei, die Förderinstrumente von Bund und Ländern besser miteinander zu verzahnen, z.B. durch Bildungsketten-Vereinbarungen zur Beruflichen Orientierung und am Übergang Schule – Beruf.

Lern- und Begleitinstrumente vorgestellt 

Während der zweitägigen Veranstaltung boten Fachforen, Podiumsdiskussionen, Praxisbeiträge und ein Gallery Walk den Teilnehmenden die Möglichkeit, praxisnahe Themen und Good-Practice-Beispiele intensiv zu erkunden. Die Initiative Bildungsketten präsentierte an ihrem Stand eine Auswahl von Programmen und Projekten, die für die Startchancen-Schulen nützlich sind, beispielsweise bei der Lernförderung und Kompetenzentwicklung. Die vorgestellten Projekte der Initiative Bildungsketten werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Für die fachliche Begleitung ist das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zuständig. 

Ein Überblick:

  • berufswahlapp: Digitales Begleitinstrument für Lehrkräfte und Lernende in der Beruflichen Orientierung
  • berufenavi: Navigationshilfe für Jugendliche durch die Fülle von Angeboten zur Beruflichen Orientierung
  • zynd: Lernportal für junge Menschen und pädagogische Fachkräfte zur Beruflichen Orientierung und Übergangsgestaltung
  • Initiative Klischeefrei: Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung für eine Berufswahl frei von Geschlechterklischees
  • KAUSA: 10 KAUSA-Landesstellen zur Gewinnung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund für eine duale Ausbildung
  • BOFplus: Berufliche Orientierung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung
  • Im Rahmen von 2P: Neue 2P Xploria: digitale Lerntools für Deutsch und Deutsch als Zweitsprache

Fachforum: 2P ermöglicht individuelle Diagnostik und adaptive Förderung

In einem Fachforum konnten sich Interessierte über das Diagnoseinstrument „2P – Potential & Perspektive“ intensiv informieren. Die Entwicklung dieses Instruments wurde in der Initiative Bildungsketten vom BMBF und dem Land Baden-Württemberg gefördert. 2P unterstützt mittlerweile die individuelle Diagnostik, die digitale Förderplanung und adaptives Lernen. Ulrich Schuck, Leiter des Referats Innovationen in der beruflichen Bildung (BMBF), hob in seinem Grußwort die Vorteile von 2P hervor. So ist 2P nicht an ein einzelnes Lehrwerk gebunden, zudem fallen keine Lizenzgebühren für das Land an. Christiane Schönauer-Gragg, Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, und Daniela Koßmann, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz, zeigten, wie 2P in der Praxis eingesetzt wird. Das Tool ist kultursensibel, spracharm und erfasst den Lernstand von Schülerinnen und Schülern ab 10 Jahren. Es bietet zudem mit dem Baustein „Lernstand DaZ“ (Deutsch als Zweitsprache) auch ein Modul speziell für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen.

Christiane Schönauer-Gragg, Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz
© BMBF/bundesfoto/Kurc

2P steht auch anderen Ländern offen 

Das Verfahren 2P wird mittlerweile in acht Bundesländern genutzt (Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Saarland, Thüringen, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz). Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen planen, sich voraussichtlich 2025 anzuschließen. Auch andere Länder sind eingeladen, das Instrument zu übernehmen. Bei Interesse stehen die Servicestelle Bildungsketten im BIBB und Frau Schönauer-Gragg vom Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz als Anlaufstelle zur Verfügung. Damit zeigt 2P, wie der Transfer bewährter Instrumente innerhalb der Initiative Bildungsketten gelingt und wie sie zur erfolgreichen Umsetzung des Startchancen-Programms beiträgt. 

2P wird weiterentwickelt für die Primarstufe und für die Berufsschule, dort insbesondere mit dem Fokus auf Deutsch (DaZ).

Links

Startchancen-Programm

berufswahlapp

berufenavi

zynd

Initiative Klischeefrei

KAUSA

BOFplus

2P Xploria

Bildungsketten-Vereinbarungen