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Programm „Berufliche Orientierung für Zugewanderte“ (BOF) ist großer Erfolg

Das BOF-Programm hat seit 2016 über 6.500 Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund erreicht und so bei der Beruflichen Orientierung und auf dem Weg zur Ausbildung unterstützt.

Meister erklärt drei Auszubildenden in Autowerkstatt an einer Tafel die Nockenbahn
© BOF-Programm (Fotograf: Fulvio Zanettini)

Mit der Förderung von BOF will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Zugewanderten neue berufliche Perspektiven eröffnen und ihre Chancen erhöhen, als Fachkräfte Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erlangen. Das BOF-Programm wird vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) koordiniert; es ist Teil der Initiative Bildungsketten.

Zugewanderte erhalten Unterstützung durch Vorbereitungskurse bei ihrer beruflichen Orientierung und auf dem Weg in eine Ausbildung. Die BOF-Kurse bieten etwa praktische Berufsorientierung in Praxisräumen und Betrieben, eine integrierte Sprach- und Fachvermittlung zur Vorbereitung auf die Berufsschule und kontinuierlich individuelle sozialpädagogische Begleitung. Diese Angebote sind für Zugewanderte besonders wichtig: Laut Mikrozensus 2020 hat über ein Drittel (35 Prozent) der Zugewanderten im Alter zwischen 20 und 34 Jahren keinen formal anerkannten Berufsabschluss. Bei Personen ohne Migrationshintergrund sind es hingegen nur 9 Prozent.

Auswertungen der BOF-Kurse belegen den Erfolg:

  • Von allen Absolventinnen und Absolventen haben 43 Prozent eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung begonnen. Damit liegt die Vermittlungsquote über der Quote der elfmonatigen Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BVB) der Bundesagentur für Arbeit, die Jugendliche und junge Erwachsene beim Einstieg in eine Ausbildung unterstützt (35 Prozent).
  • Immer mehr Frauen nehmen an BOF-Kursen teil. Während 2016 nur drei Prozent der Teilnehmenden Frauen waren, liegt ihr Anteil inzwischen bei 35 Prozent. Diese Steigerung gelang unter anderem durch die Erweiterung des Berufsspektrums und die Möglichkeit, einen BOF-Kurs in Teilzeit zu absolvieren.
  • Die Teilnehmenden kamen 2022 aus 84 verschiedenen Herkunftsländern – die meisten aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine. Zu Beginn des Programms waren es 44 Länder.
  • BOF hat auch während der Corona-Pandemie zuverlässig unterstützt. Die Zahl der Teilnehmenden blieb auch 2020/2021 mit über 1.000 pro Jahr relativ konstant.

Ausblick auf 2023

Geflüchtete aus der Ukraine

In diesem Jahr rechnen die Leitungen der BOF-Projekte mit einer erhöhten Nachfrage von ukrainischen Geflüchteten ab dem Herbst 2023, wenn viele ihre Sprach- und Integrationskurse abgeschossen und ausreichend deutsche Sprachkenntnisse erworben haben werden. Mitte Januar 2023 waren laut Angaben des Bundesinnenministeriums insgesamt 1.048.227 Personen vom Ausländerzentralregister erfasst, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland eingereist sind. Über 70 Prozent der Erwachsenen sind Frauen. Eine erste repräsentative Befragung von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern zeigt, dass 37 Prozent für immer oder mehrere Jahre in Deutschland bleiben wollen.

Neue Förderrichtlinie

Die Förderrichtlinie des BOF-Programms vom 24. Oktober 2022 ermöglicht es, bis Ende 2023 weitere Geflüchtete und Zugwanderte mit Unterstützungsbedarf auf eine Ausbildung vorzubereiten. Mit der Verlängerung gibt es eine flexiblere Sprachunterstützung, mehr Geld für Kinderbetreuung und die erweiterte Möglichkeit, auch in einen abschlussorientierten Bildungsgang zu vermitteln.

Links

Berufliche Orientierung für Zugewanderte (BOF)

Geflüchtete aus der Ukraine in Ausbildung integrieren – Erfahrungen aus Förderprogrammen