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Maßnahmen zur Integration

Jugendliche mit Flucht- und Migrationshintergrund brauchen besondere Unterstützung im Übergangsbereich, damit der Einstieg in eine Ausbildung gelingt. Dazu bieten Bund und Länder verschiedene Fördermaßnahmen über die Initiative Bildungsketten an.

Auszubildender mit Migrationshintergrund in Fahrradladen
© iStock, Morsa Images

Für eine Ausbildung sind gute Deutschkenntnisse erforderlich. Zudem erwarten die Ausbildungsbetriebe von ihren Bewerberinnen und Bewerbern grundlegende fachliche und soziale Kompetenzen. Zahlreiche Angebote der Initiative Bildungsketten ebnen Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten den Weg in eine Ausbildung und die Berufswelt. Zwei bundesweite Programme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sind „Berufliche Orientierung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung (BOFplus)“ sowie die KAUSA-Landesstellen.

BOFplus

Das Programm „Berufliche Orientierung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung (BOFplus)“ bereitet Geflüchtete und Zugewanderte mit Unterstützungsbedarf durch BOFplus-Kurse auf eine Ausbildung oder Qualifizierung vor.

Voraussetzungen für den BOFplus-Kurs sind:

  • Gute Deutschkenntnisse (in der Regel B1-Niveau)
  • Erfüllte Schulpflicht
  • Arbeitsmarktzugang

Über BOFplus können die Teilnehmenden herausfinden, welcher Ausbildungsberuf am besten zu ihnen passt – oder, ob ein Studium der geeignetere Weg für sie ist. Ein wesentlicher Bestandteil der Kurse ist die praktische Berufsorientierung: Bis zu fünf Berufe können die Teilnehmenden praxisnah in außerbetrieblichen Berufsbildungsstätten kennenlernen, ausprobieren und sich erste Fachkenntnisse für den angestrebten Ausbildungsberuf aneignen. Sie lernen parallel die Fachsprache und werden von einer sozialpädagogischen Begleitung individuell unterstützt.

In der Betriebsphase können die Teilnehmenden einen ausgewählten Beruf vertieft testen. In dieser 4- bis 8-wöchigen Phase kann auch der Betrieb feststellen, ob der potenzielle Auszubildende für den Beruf geeignet ist.  

Die Kurse finden in der Regel in Vollzeit statt und dauern maximal 26 Wochen. Eine Teilnahme ist auch in Teilzeit möglich; in diesem Fall kann der Kurs auf 34 Wochen verlängert werden.

BOFplus wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Februar 2024 bis Ende 2027 gefördert. Damit führt das Ministerium das bewährte Programm „Berufliche Orientierung für Zugewanderte (BOF)“ mit leichten Anpassungen fort. Neu ist unter anderem eine vorgeschaltete Orientierungsphase, in welcher die Interessierten erkennen können, ob ein BOFplus-Kurs für sie passend ist. Des Weiteren wurde der Anteil an fachbezogenem Sprachunterricht erhöht, um noch intensiver auf die sprachlichen Herausforderungen in der Berufsschule vorzubereiten.

Details zu BOFplus sind auf der Website bofplus.de zu finden. Eine Übersicht mit den Kursanbietern zeigt die Projektlandkarte unter bofplus.de/landkarte.

KAUSA-Landesstellen

„KAUSA“ steht für Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration. KAUSA-Landesstellen haben das Ziel, den Anteil der Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund an der dualen Ausbildung zu erhöhen. Um dieses zu erreichen, setzen die Projekt an verschiedenen Stellen an. Sie informieren Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten über das Ausbildungssystem, über Ausbildungsberufe und mögliche Karrierewege nach einer dualen Ausbildung – beispielsweise in Schulklassen oder migrantischen Vereinen, in Gruppen oder individuell. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Verweisberatung, die Vermittlung an Einrichtungen und Behörden wie die Bundesagentur für Arbeit oder Jugendberufsagenturen.

Jede KAUSA-Landesstelle hat in Absprache mit dem BMBF eigene Schwerpunkte gesetzt. Einige KAUSA-Landesstellen wenden sich auch an Eltern, die eine Beratung für ihre Kinder wünschen, an Multiplikatoren und verschiedene Organisationen. Eine weitere Zielgruppe sind Unternehmen. KAUSA-Landesstellen begleiten migrantengeführte Unternehmen auf dem Weg zum Ausbildungsbetrieb oder stehen Unternehmen zur Seite, die die jungen Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ausbilden möchten.

Alle KAUSA-Landesstellen verfolgen einen strukturbildenden Ansatz, um die erarbeiteten Maßnahmen, Angebote und wichtiges Wissen dauerhaft in den jeweiligen Landesstrukturen zu verankern.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die KAUSA-Landesstellen im Rahmen der Initiative Bildungsketten. Die einzelnen Projekte begleitet die übergeordnete Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA), die ihren Sitz im Bundesinstitut für Bildung und Forschung (BIBB) hat und in die Initiative Bildungsketten eingebunden ist.

Nähere Informationen zu den KAUSA-Projekten finden Sie in der Bildungsketten-Projektlandkarte sowie auf der Seite bildungsketten.de/kausa.

Links

bofplus.de

Artikel "Berufliche Integration von ukrainischen Geflüchteten durch BOF" (vom 14.12.2023)

Artikel "Schulverweigerer und erwachsene Frauen mit Migrationshintergrund für Ausbildung gewinnen" (vom 23.03.2023)

KAUSA-Projekte

Über KAUSA berichtet – Artikel zu den KAUSA-Projekten